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Wir haben sicher alle schon einmal sehr kraftvolle und beflügelnden Zustand erlebt: Liebe, Vertrauen, inneren Stärke, Freude etc., bei denen wir aus dem Reservoir unserer inneren Möglichkeiten schöpfen konnten.

Wahrscheinlich haben wir auch alle schon einmal Zustände erlebt, die wir als kraftlos und lähmend empfunden haben: Verwirrung, Verunsicherung, Furcht, Depression, Angst etc., die uns dann vergessen lassen, aus der Quelle unserer Möglichkeiten zu schöpfen.

Wir erleben diese Zustände oft außerhalb unserer bewussten Kontrolle. Als kämen sie von außen angeflogen. Fakt ist jedoch, dass wir selbst dafür verantwortlich sind. Das heißt, wir können eine ganze Menge dafür tun, um in einen bestimmten Zustand zu kommen und ihn zu halten.

States

Mit State wird im NLP der geistige und körperliche Zustand einer Person bezeichnet. Er beinhaltet alle Gedanken, Emotionen und physiologischen Eigenschaften und Prozesse, die jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Ausdruck bringt.

Diese Zustände bestimmen und begleiten unser ganzes Leben. Verwunderlich ist es, dass sie uns oft gar nicht bewusst sind. Vielmehr wechseln wir oft ganz schnell vom einen in den anderen. Wenn es sich hierbei um States mit vielen Reccourcen handelt, wunderbar! Was aber, wenn das Gegenteil der Fall ist?

Wie wird ein State hervorgerufen? 

Woran merke ich dass er kommt oder da ist?

Es gibt eine enge Verbindung zwischen unserer Wahrnehmung und unserem Nervensystem, die zu einer Wechselwirkung zwischen der inneren Repräsentation, dem Gefühlszustand und der Physiologie führt. Verändert sich unser emotionaler Zustand, so verändern sich auch die internen Repräsentationen und unsere Physiologie – und umgekehrt.

Internale Repräsentation

Das, was wir wahrnehmen und innerlich repräsentieren, was wir uns innerlich wieder vorstellen, z.B. Bilder, Geräusche, Gefühle etc.

Physiologische Vorgänge

Körperhaltung, biochemische Abläufe, Atmung, Spannung der Muskeln etc.

Zustand > Verhalten

Das, was wir äußerlich sichtbar,
hörbar und physisch tun.
Unser Verhalten.


Stimmungsmacher Körperhaltung

Stell dich aufrecht hin, strecke die Arme nach oben und lächle.

In dieser Körper­haltung kannst du dich nicht wirklich schlecht fühlen.

Wiederhole die Übung häufig, vor allem auch dann, wenn du so richtig vor Selbst­bewusstsein sprühst.
So wird es dir immer leichter fallen, deine Stimmung durch deine Körper­haltung zu verändern, wenn es dir mal nicht so gut gehen sollte.

Anmerkung:
Wenn wir eine schwierige Phase durch­leben, wenn wir bedrückt sind, weil etwas Bedeut­sames passiert ist, dann ist es natürlich nicht damit getan, einfach darüber hinweg­zugehen. Irgend etwas will uns unser Gefühl signalisieren – die Persönlich­keits­anteile unseres Inneren.

Dann heißt es: hin­schauen, ergrün­den um was es genau geht, was ange­messen zu tun ist. Dabei ist es natürlich hilfreich, trotz allem in unseren Kräften zu sein. Aus der inneren Mitte zu denken, zu sprechen und zu handeln. Und hierbei ist es gut zu wissen, wie man sich aus einem schlechten Gefühl und schlechten Gedanken z.B. durch eine bewusste Geistes- und Körper­haltung herausholen kann.

Im NLP wird hauptsächlich zwischen 5 Kategorien von States unterschieden.

Klicken sie für Details auf die unten aufgeführten Reiter.

Stuck-State (Blockierter Zustand)

Hiermit ist ein Zustand gemeint, in dem wir fest­stecken oder meta­phorisch ausgedrückt: fest­gefahren sind. Wir sind blockiert, fühlen uns unter Druck, sind gestresst, starr vor Angst, fühlen uns schwach und vielleicht sogar ideenlos etc.

Eigene Fähig­keiten, aktive Verände­rungsmöglich­keiten und Ressourcen werden dann nur bedingt oder gar nicht wahr­genommen. Die Wahr­nehmungs- und Verhaltens­möglichkeiten sind stark eingeschränkt.

Äußerlich erkennbar:
Blasse Hautfarbe, flache Atmung, verspannte, asymmetrische Körperhaltung, wenig Gestik, Mimik, Augen im inneren Dialog.

Unabhängig vom jeweiligen Kontext, in dem du NLP oder wohlwollende Kommunikation anwen­dest, ist es immer sinn­voll zu erkennen, ob du selbst oder dein Gegenüber sich in einem Stuck-State befindet.

Bevor es also in irgendeiner Weise weiter­geht, muss dieser Zustand erst einmal anerkannt werden (Pacing) und – wenn es der Beziehung entspricht – die Person aus diesem Zustand heraus­begleitet werden (Leading).

Separator-State (Unterbrecher)

Separator-State bezeichnet einen Zustand, der als neutral oder emotional unbe­teiligt erlebt wird. Ein Separator wird im NLP als Inter­ventions­werkzeug zur Unter­brechung eines aktuellen Zustandes genutzt.

Die Fähigkeit, ihn zu induzieren, ist für Verände­rungen von großer Bedeutung. Ein­geleitet werden kann er z.B. durch das Hinlenken der Aufmerk­samkeit auf das HIER und JETZT oder eine neutrale Erfahrung. Auch eine Frage, die außerhalb des aktuellen Kontextes liegt („Trinkst du eigentlich gerne Tee”), oder ein Wechsel des Reprä­sentations­kanals, können diesen Zustand einleiten.

Äußerlich erkennbar:
A ist im Hier und Jetzt, alle Sinne sind nach außen orientiert.

Associated-State (Beteiligt, betroffen)

Hiermit ist ein Zustand gemeint, in dem wir voll und ganz im eigenen Erleben sind, also auch be­sonders in unseren Gefühlen.

Wenn wir uns asso­ziiert an eine Situ­ation erinnern, dann ist es so, als ob wir sie gerade wieder erleben würden. Wir befinden uns mit unseren Sinnen wieder in dem reprä­sen­tierten Erlebnis.

Dissociated-State (Unbeteiligt, neutral)

Der Dissociated-State beschreibt einen Zustand, in dem wir so etwas wie der Beob­achter des eigenen Erle­bens und Handelns sind. Wir sehen und hören uns von außen – von einer anderen, neutralen Position aus.

Wenn wir uns dis­soziiert an ein Erlebnis erinnern, dann haben wir eine innere Distanz zur eigenen Wahr­nehmung, zum Geschehen und somit auch zu den damit ver­bundenen Emotionen.

Ressource-State (Zustand in der vollen Kraft)

Der Ressource-State ist ein Zustand, in dem wir Zugang zu all unserem Wissen, unseren Fähig­keiten, Kräften, Res­sour­cen und Energien haben und über diese auch verfügen können. Wir sind im Besitz unserer vollen Wahr­nehmungs- und Verhaltens­möglich­keiten.

Äußerlich erkennbar:
Regelmäßige Atmung, Beweglich­keit in Körper, Gestik und Mimik, symmetrische Körper­haltung, starke Durchblutung des Gesichts, Augen­bewegungen in allen Reprä­sentations­kanälen.

Geht es um Verände­rungs­arbeit, so ist an der Ressourcen-Physio­logie die Stärke und die Wirkung der gefundenen Ressource und die Ange­messen­heit und die Wirk­samkeit des gefundenen Zieles ablesbar. 


Beispiel für eine mögliche hilfreiche Struktur


Weitere Praxisübungen findest du im Handbuch NLP-Practitioner.