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Ankern

Ressourcen zugänglich machen

Unser Denken, Fühlen und Handeln ist in großem Maße von dem Zustand abhängig, in dem wir uns gerade befinden. Oft passt dieser mit den Anforderungen der jeweiligen Situation zusammen. Manchmal auch nicht.

So entsteht die Frage:

  • Wie kann ich bewusst oder unbewusst dazu beitragen, im richtigen Moment im richtigen Zustand zu sein?
  • Welche Möglichkeiten habe ich, im richtigen Moment Zugang zu meinen inneren Ressourcen und Kraftquellen zu haben?

Eine Antwort finden wir in der Methode des Ankerns, im Verbinden von Reizen mit Reaktionen.

  • Heiße Herdplatte = Finger weg, Schmerz
  • Rote Ampel = Fuß vom Gas, stehen bleiben

Mit Anker werden Reize beschrie­ben, die mit einem bestim­mten emotio­nalen Zu­stand verknüpft sind und diesen auslösen.

Wir hören zum Beispiel ein Lied und denken plötz­lich an einen uns lieben Menschen. Viele dieser Alltags­anker sind sehr nützlich, sie bilden Gewohn­heiten, die uns das Leben verein­fachen, ohne dass wir bewusst darüber nach­denken müssen:

Es gibt jedoch auch Anker, die weniger nütz­lich sind. So reicht für viele schon das Wort Prüfung, um die Puls­frequenz zu erhöhen. Auch die Vor­stellung, vor einer großen Menge von Menschen sprechen zu müssen, versetzt viele Menschen in einen läh­menden Zustand.

Das Extrem­beispiel für negative Anker sind Phobien.


Der Pawlowsche Reflex

Das wohl bekann­teste Beispiel für Anker oder Kondi­tio­nie­rungen schuf Iwan P. Pawlow mit seinem Hunde­experiment. Er setzte einem hungrigen Hund Fressen vor, das er zwar sehen und riechen, aber nicht erreichen konnte. Er stellte fest, dass der Hund in diesem Zustand eine erhöhte Menge Speichel produ­zierte. Pawlow verknüpfte diesen Zustand mit einem Reiz, indem er, während er dem Hund das Fressen zeigte, eine Klingel betätigte. Nach kurzer Zeit reichte allein der Ton der Klingel aus, um die gleiche erhöhte Speichel­bildung bei dem Hund auszulösen.

Aus neurologischer Sicht hat er eine Verbindung zwischen dem Klingel­ton und dem Zustand, in dem dem Hund das „Wasser im Munde zusammen­läuft” hergestellt. In der Psycho­logie wird dies Reiz-Reaktions-Muster oder bedingter Reflex genannt. Im NLP heißt es Ankern.


Hier kannst du üben und dein Wissen testen:



Anker können sein:

  • Worte
  • Berührungen
  • Geräusche
  • Gerüche
  • Musik
  • Gedanken
  • Innere Bilder …

Die meisten Anker sind uns nicht bewusst. Wir können sie uns aber bewusst machen, sie selber setzten und sie verändern.

Anker setzen mit T.I.G.E.R.

TIMING
Der Anker muss gesetzt werden, wenn der zu ankernde Zustand kurz vor bzw. genau auf seinem Höhe­punkt ist, so dass sich die Wirkung mit maximaler Energie entfaltet.

INTENSITÄT
Die Person muss sich in einem asso­ziierten Zustand befinden. Je inten­siver der Zustand ist, desto dauer­hafter ist er zu ankern.

GENAUIGKEIT
Der Anker muss in der gleichen Art und Weise wieder­holbar sein. Die Stelle bzw. Art des des Ankers muss klar fest­gelegt sein, damit er auch sauber „abgefeuert“ werden kann.

EINZIGARTIGKEIT
Das Nerven­system braucht ein ein­deuti­ges Signal. Die­selbe Anker­stelle darf nicht für verschie­dene Zustände benutzt werden.

REINHEIT
Nur den erwünsch­ten posi­tiven Zustand ankern. Der zu ankernde Zustand muss rein von mög­lichen Überlap­pungen mit anderen Zu­ständen sein.

Wenn man einen Zustand ankert, in dem man zwar ein „lachendes”, aber auch ein „weinendes” Auge hatte, verliert der Anker seine Wirk­samkeit.