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Kalibrieren

Jeder noch so kleine Denkprozess und jede Gefühlsregung geht mit feinen muskulären Reaktionen einher.

Während Menschen in der Regel davon ausgehen, dass das gesprochene Wort den Inhalt von Botschaften vermittelt und sie von selbst ein gutes Gespür dafür haben, ist das Gegenteil meist der Fall.

Menschen sind durchaus in der Lage, etwas anderes zu sagen als sie denken. Die Fähigkeit zur vorsätzlichen Täuschung liegt im Neocortex, in dem Teil des menschlichen Gehirns, den wir auch den lügenden Teil nennen können und den in dieser Ausprägung nur der Mensch besitzt.

Daneben gibt es – tief im Inneren des Gehirns – auch den ehrlichen Teil, das Limbische System. Dieser Teil übernimmt mit seinen Reiz-/Reaktionsmustern ganz wichtige Überlebensfunktionen. Dieser Teil ist der, der uns blitzartig Behagen oder Unbehagen signalisiert, der auf Bedrängnis und Gefahren reagiert, der uns mit den drei Modalitäten reagieren lässt: 
Erstarrung, Flucht oder Kampf. Blitzartig. In Echtzeit und ungefiltert. Zum Lügen hat er keine Zeit. Deshalb können wir – wenn wir es trainieren – auch subtile körperliche Signale, die lautlose Sprache mit ihren feinen Nuancen, erkennen.

Es geht darum, feinste Unterschiede zu erkennen und sie inneren Zuständen zuzuordnen, um diese wieder erkennen zu können. Nicht nur in Gefahrensituationen ist es hilfreich, zu erkennen, was der andere denkt und möglicherweise beabsichtigt. 


Nach dem Muster der dargestellten  Wahrnehmungsübung lassen sich auch im Gespräch ganz beiläufig die non- und paraverbalen Merkmale des Gesprächspartners kalibrieren. 

Weitere Details und Übungen siehe Ausbildungs-Handbuch “NLP-Practitioner”

Eine kleine Übung zum visuelles Kalibrieren 

ABC-Setting

Person A wählt ein positives Erlebnis (X) und ein weniger schönes Erlebnis (Y) aus seinem Leben.

A erinnert assoziiert (VAKOG) erst das eine und dann das andere, so als wäre es jetzt. A erzählt nichts von dem Inhalt, sondern sagt nur, dass er jetzt das Positive bzw. das weniger Schöne erinnert.

Die Personen B und C beobachten A und prägen sich ein, wie A bei der jeweiligen Erinnerung aussieht. A geht noch einmal mit Ankündigung nacheinander durch beide Erlebnisse.

Jetzt notieren B und C kurz die sichtbaren physiologischen Unterschiede der beiden Zustände, sie kalibrieren sich auf die jeweilige Physiologie. Sie sollten darauf achten, dass sie sinnesspezifisch sind und keine Interpretationen enthalten.

Als nächstes geht A nun ohne Ankündigung in einen der beiden Zustände.

B und C sollen erkennen, um welche Erinnerung es sich handelt.