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Reframing

Wie ein Stück Brot aussieht, hängt davon ab,
ob du hungrig bist oder nicht.

Reframing – abgeleitet vom englischen frame (Rahmen) – meint, etwas in einen anderen Rahmen zu stellen oder umzu­deuten.

Menschen nehmen ein bestimmtes Ver­halten 
–  in einem bestim­mten Kontext
–  mit einer bestim­mten Bedeu­tung wahr.

Das legt nahe, beim Reframing als Inter­ventions­technik den möglichen Kontext und die Bedeu­tung zu betrach­ten und gegebenen­falls umzu­deuten.

Diese Vorgehens­weise ermöglicht es, eine Situ­ation, ein Verhalten oder ein Problem in einer anderen Art und Weise und aus einer anderen Perspek­tive zu betrachten.

Reframing ist eine Art Perspektiv­wechsel. Es verändert nicht den Inhalt, sondern die Wahr­nehmung, sodass die Situation in einen anderen Kontext trans­formiert wird und eine andere Bedeu­tung bekommt.

Einige Beispiele:

Welche Bedeutung können Schritte haben?

  • In einer viel besuchten Einkaufszone vielleicht überhaupt keine.
  • Nachts alleine in der U-Bahn wahrscheinlich eine sehr große.

Welche Bedeutung kann es haben, wenn jemand sich von Autori­täts­per­sonen nicht alles sagen lässt?

  • Vielleicht, dass ihm in seiner Erziehung nicht genügend Anstand und Respekt vermittelt wurden.
  • Vielleicht aber auch, dass er selbst­bewusst ist und nicht zu allem Ja sagt.

Welche Bedeu­tung könnte folgender Satz haben:

„Bei uns kann man vom Boden essen.“

  • Sicher nicht, weil es so sauber ist, sondern weil da so viele Speise­reste rumliegen.

Ein Bisschen zum Üben:


Kontext-Reframing

Kontext­-Reframing bezieht sich darauf, dass bestim­mte Verhaltens­weisen oder Situa­tio­nen je nach ihrem Kontext unter­schied­lichen Nutzen und Konse­quenzen haben.

Oft werden dabei Klagen in Form von Generali­sierun­gen
vorgetragen, bei denen der Kontext getilgt ist.

Beispiele: Ich bin zu … (z.B. perfektio­nis­tisch)
Ich wünschte, ich könnte damit aufhören …

Zum reframen könntest du folgende Fragen stellen:

  • In welchem Kontext hätte dieses Verhal­ten einen Nutzen?
  • Wann und wo wäre dieses Verhalten nützlich?

Bedeutungs-Reframing

Hier liegt der Fokus auf der Veränderung der Bedeutung, die einem bestimmten Inhalt zugeschrieben wird.

Es ist z.B. dann angezeigt, wenn eine Klage eine Reaktion pauschal in einen kausalen Zusammenhang mit einem Ereignis stellt. Nach der Form: Ich fühle mich X, wenn Y passiert.

Beispiel: Ich bin vor Aufregung ganz starr,
wenn ich vor mehreren Leuten sprechen muss.

Zum reframen könntest du folgende Fragen stellen:

  • Was könnte diese Reaktion / das Verhalten noch bedeuten?
  • Was könnte der positive Wert dieses Verhaltens sein?
  • Welcher andere Aspekt könnte mir verborgen sein?