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Sprachmodelle

Modelle der Sprache

Sprache ist das elementare Werkzeug in der Kommuni­kation und eines der wesentlichsten „Werkzeuge“ für den Coach, denn letztlich findet Coaching im Gespräch statt. Um die Modelle der Sprache zu verstehen, hier eine kleine Betrachtung der Trans­formations­grammatik.

Das Modell der Trans­formations­grammatik wurde von Avram Noam Chomsky (Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology) entwickelt. Er fragte sich:

Wie kann ein Sprecher einer beliebigen Sprache mit einer endlichen Anzahl von Regeln eine unendliche Anzahl von Sätzen produzieren und ein Hörer Sätze verstehen, die er zuvor nie gehört hat?

Er ging davon aus, dass wir mit unserer Sprache Erfahrungen nach bestimmten Regeln codieren. Werden diese Regeln bei der Trans­formation verletzt, erscheint uns ein Satz fehlgeformt – im Gegensatz zum wohl­geformten Satz, der nach der Trans­formation syntaktisch und semantisch korrekt ist.

Wohlgeformt­heit beinhaltet drei Komponenten:

  1. Der Satz ist syntaktisch korrekt,
  2. er ist semantisch korrekt
  3. und die Oberflächen­struktur
    gibt ausreichend die Tiefen­stuktur wieder.
Oberflächen- und Tiefenstruktur – Transderivationale Suche

Jedem Satz (die Oberflächen­struktur der Sprache) liegt eine Tiefen­struktur, (eine subjektive sprachliche Entsprechung der Erfahrung dessen, was zum Ausdruck gebracht werden soll) zugrunde. Sie enthält alle Infor­mationen, die für die semantische Inter­pretation des Satzes wichtig sind. Derartig gesprochene Sätze wären jedoch sehr lang. Um im Gespräch übersichtliche Sätze bilden zu können, kürzen wir sie ab und erzeugen durch Tilgungen, Verall­gemeinerungen und Verzerrungen eine vereinfachte Version unserer Gedanken.

Den unbewussten Suchvorgang beim Hörer, bei dem aus der Oberflächen­struktur eines gehörten Satzes mögliche Tiefenstrukturen der eigenen Erfahrung abgeleitet werden, bezeichnet man als Transderivationale Suche. Der Begriff Transderi­vationale Suche (Ableitung) wurde von Bandler und Grinder zur Beschreibung der Wirkungs­weise der Sprachmuster des Milton-Modells verwendet.

Ein Beispiel sind Metaphern, wie sie im Coaching sehr wirkungsvoll verwendet werden können, d. h., bei einer Person, die eine Geschichte hört, läuft folgender Prozess ab:

  1. Die Person hört die Worte und inter­pretiert die Bedeutung der Geschichte, obwohl sie keinen direkten Bezug auf die Person selbst hat.

  2. Die Person entwickelt daraus eine Deutung, die in ihr eigenes Weltmodell passt und aktiviert damit einen inneren Zustand. Im Coaching­prozess lassen sich damit starke Lösungs­impulse hervorrufen.