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Was ist, wenn die Ziele noch zu gross sind?

Große Ziele erreicht man in kleinen Schritten. Und im Laufe wachsender Erfahrungen.

Das bisher dargestellte zum Thema Ziele ist nur eine Logik. Ist das aber alles? Gibt es auch noch eine 2. Seite der Medaille?

Wenn wir uns beide Seiten ansehen – die auf der materiellen äußeren Ebene und die auf der geistigen inneren Ebene – dann können wir möglicherweise Aspekte finden, die verhindern, dass wir einseitig und starr vorgehen und falsche Ziele verfolgen.

Prevention

Kleine Tipps für den Umgang mit Zielen, die im Moment noch zu groß sind 

1. Setze dir keine starren Ziele.

In vielen Situationen sehen wir auf einen für den Moment erwünschten Ausgang und sagen uns dann: „Das ist mein Ziel, da will ich hin.”

Was wir dabei vielleicht vergessen ist, dass wir nicht immer alles so steuern können wie wir es wollen und dass wir nicht allein sind auf dieser Welt. Da sind ja noch andere und die haben auch Ziele – unabhängig von unseren. Und aus der Kombination von vielen 
Einflussfaktoren entsteht dann ein anderer Ausgang mit anderen Ergebnissen.

Wenn wir uns also auf ein bestimmtes Ergebnis fixieren, machen 
wir einen bedeutenden methodischen Fehler, weil wir nicht wissen, was an Einflussfaktoren alles auf uns zukommt und was die anderen für Ziele und Strategien haben.

Dieser Gedanke ist nicht pessimistisch, sondern klug. Wenn wir das berücksichtigen, merken wir vielleicht, dass wir unsere Ziele oft zu Zeitpunkten setzen, an denen wir noch zu wenig Informationen haben.

2. Was passiert zwischen den Zielen?

Nehmen wir als Beispiel eine Urlaubsreise:

Wenn wir mit hochgestecktem Ziel möglichst schnell unseren Urlaubsort ansteuern, kann es passieren, dass wir an den schönsten Stellen vorbeirasen, ohne zu merken, was sich uns hier noch bietet und was wir so überhaupt nicht wahrnehmen können. So entgeht uns vielleicht das Eigentliche, was uns wirklich interessiert hätte und was uns sehr viel weiter gebracht hätte als nur im Gedränge anzukommen.

Mit Ziel-Fixiertheit kann die Flexibilität verloren gehen.

Dies trifft sehr häufig auf unsere Lebensziele zu, wenn das Eilige das Wichtige verdrängt. Hier stellt sich die Frage: „Wer sagt mir eigentlich, ob mir beim Ansteuern der hohen Ziele nicht die Lebensqualität verlorengeht? Ist es wirklich das, was ich will und das, worum es in meiner Menschenwürde geht?”

Tipp: Wenn wir gelegentlich zurückblicken und reflektieren, kommen wir vielleicht zu dem Schluss, dass es nicht genügt, metaphorisch nur stur die Straße entlang zu brausen, dass wir ab und zu eine kleine Zielüberprüfung und -korrektur vornehmen können.

3. Ziele können auch negative Aspekte haben.

Wenn ich ein (zu) hohes Ziel betrachte,
dann bin ich unten und das Ziel ist oben
.

Da gibt es eine Art negativen psychologischen Effekt. Eine negative Abweichung von meinem Ziel, d.h., ich bin dann immer weit weg – Weit entfernt vom Sein. Dann fällt es schwer, das zu sehen, was ich schon erreicht habe, was ich alles schon kann. Da ist immer noch der weit entfernte Referenzpunkt, dem gegenüber ich immer noch schlecht dastehe.

Tipp: Sieh nicht nur den negativen Abstand zum Ziel,
sondern den
positiven Abstand vom Start:

Denn alles, was du gelernt hast, hast du vorher nicht gekonnt, und wer Freude an etwas hat, braucht sich die Sache nicht mehr zum Ziel zu setzen. Er macht es von selbst! Er hat einen inneren Antrieb!

4. Was sind die nächsten kleinen Schritte?

Wenn wir ständig das übergroße Ziel auf dem hohen Podest vor Augen haben, dann programmieren wir unser Gehirn unmerklich auf den negativen Referenzpunkt, mit dem zu großen Abstand. Dadurch fehlt die Anziehungskraft für den nächsten kleinen Schritt, und Motivation braucht Freude.

Der nächste Schritt bringt uns weiter, nicht die Wand, vor der wir stehen.

Wir kennen doch sicher alle die Weisheit von Beppo Straßenkehrer in “Momo” von Michael Ende:

„Siehst du, Momo”, sagte er, „es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang, die kann man niemals schaffen. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen!”

Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:

„Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.”

Mit dem Blick auf das übergroße Ziel entsteht ein JoJo-Effekt, den viele von der Diät kennen. Man nimmt sich ein überzogenes Ziel vor, bürdet sich zuviel auf und stürzt sich mit wahnsinnigem Enthusiasmus hinein. Aber: Zuviel kann nicht eingehalten werden. Nach einigen Wochen Frust ist es dann wieder vorbei. Das wäre nicht so schlimm, wenn nicht das Unterbewusstsein eine Loser-Botschaft bekäme:

„Ich hab´s schon wieder nicht geschafft. Jetzt ist ohnehin alles egal”

Diese innere Mitteilung nagt dann am Selbstwertgefühl, sodass es dadurch noch schlimmer wird als es vorher war. Das Gehirn macht da nicht mit, sodass wir uns im Endeffekt Tag für Tag schlechter fühlen.

5. Wo ist die Lösung?

Vergiss die zu großen Ziele, denen die Anziehungskraft fehlt.

Was sind die kleinen Dinge, die dein Leben Schritt für Schritt begleiten und dich ausmachen und dir gut tun?

Wenn du es im Zusammenhang lesen möchtest, dann kannst du hier das PDF runterladen.